Das war ein richtiger “Auftanker“: Mitten in einer großen Menge von Menschen zu stehen und für Vielfalt und Demokratie und gegen Rechtsextremismus und Ausgrenzung zu demonstrieren. Dabei zu sein, wenn Tausende aufstehen und ihre Stimme erheben für ein buntes, offenes Land: “Menschenrecht kennt keine Grenzen“.
Aber wird der Mut auch noch da sein, wenn mir in Alltagsgesprächen Intoleranz, Menschenverachtung und Ausgrenzung entgegenkommen? Werde ich Farbe bekennen?
Zu meinem Glauben gehört die Erinnerung an ein Menschenrecht für alle Menschen, das mir selbst Mut macht und mir ein starkes Kreuz gibt. Im 8. Psalm wird es so formuliert: „Du, Gott, hast den Menschen mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt. Du denkst an ihn und nimmst ihn an.“
Von diesem Menschenrecht lebe ich jeden Tag: Dass Gott mir etwas zutraut, dass ich in Gottes Gedanken vorkomme und er mich annimmt mit allem, was zu mir gehört.
Dieses Menschenrecht Gottes steht allen Menschen zu.
Auftanken und dann für das einstehen, von dem ich selbst lebe, darum wird es wohl gehen. Gar nicht so schwer, oder?
- Walter Lang