Am Strand von Vlissingen (Niederlande) an der Westerschelde: Wir machen Pause bei unserer Fahrradtour und schauen auf die großen Containerschiffe, die vollbeladen in Richtung Hafen von Antwerpen fahren. Reges Treiben ist auf dem Wasser zu sehen, neben den großen Schiffen, ein paar kleine Boote. Diese Lotsenboote wecken meine Aufmerksamkeit. Langsam fährt ein Boot an das große Schiff heran und dann geht der Lotse an Bord. Bestimmt ist auf jedem dieser großen Schiffe „ein Weltmeer“ erfahrener Kapitän. Dennoch braucht er für die schwierige Fahrrinne Wegweisung durch einen erfahrenen Lotsen. Ohne ihn kann er sein Schiff nicht sicher nach Antwerpen steuern. Der Lotse weiß, wo es lang geht, es kennt den Kurs bei Ebbe und Flut. Während ich auf die Lotsenboote schaue, kommen mir folgende Gedanken: Ich möchte in diesen gerade jetzt gesellschaftlich und politisch so herausforderndem „Fahrwasser“ einen Lotsen an Bord meines „Lebensschiffes“ haben. Oft erkenne ich auch den Kurs für persönlich schwieriges „Fahrwasser“ nicht. Für mich ist Jesus so ein Lotse. Ich nehme ihn an Bord und vertraue darauf, dass er sich an meine Seite stellt, vielleicht das Steuer in die Hand nimmt und hilft, die gefährliche Fahrrinne zu umschiffen. Der Loste verlässt das Containerschiff, wenn der Kapitän mit Hilfe der Instruktionen wieder allein steuern kann. Jesus ist vielleicht auch nicht immer direkt an Bord meines „Lebensschiffes“, aber er überlässt mir ein Logbuch, mit wegweisenden Worten, die mich leiten, mir Kraft, Hoffnung und Vertrauen schenken und mich handlungsfähig und fahrtüchtig machen und mich auf Kurs halten, in den schwierigen Fahrrinnen dieser Zeit. „Ich bin das Licht der Welt“, verspricht Jesus. Ich wage zu ergänzen „Ich bin der Lotse auf der Fahrt durch die Meere, nimm mich an Bord.“
-- Susanne Probach